Vielen Sichtweisen, Lösungsansätze, Meinungen, Wissenschaften und natürlich auch Holzwege und Dogmen hat unser Weg durch die Zeit hervorgebracht. Das alles zu ordnen ist eine Mammutaufgabe, die womöglich in ihrem vollem Umfang als erster Schritt sogar unnötig ist.
Vielleicht ist es zielführend, den gegenwärtigen Stand der Wissenschaften und der Entwicklung der Völker zunächst beseite zu lassen und sich zu erinnern, wie alles anfing.
Der Zeitpunkt, unmittelbar bevor die Sprache erfunden wurde. Einfache Kommunikation zur Lebenserhaltung, ähnlich wie bei Tieren auch bestand gerade. Doch dann machte dieses seltsame Wesen etwas, was Tiere nicht tun. Es blickte in sich, um sich, über sich und stellte sich zum ersten Mal selbst die entscheidenden Fragen:
Wer oder besser was bin ich?
Wo komme ich her und wo gehe ich hin?
Und was genau soll ich hier?
Um sich darüber mit anderen auszutauschen reichte eine einfache, auf Lauten, Mimik und Gestik basierende "Sprache" nicht mehr aus. Man begann zu zeichnen und malen, entwickelte Rhythmen und Melodien und begann schließlich - zu sprechen.
Der Mensch begann seinen Weg.
Heute stehen wir erneut vor diesen Fragen. Wenn wir alles zwischenzeitlich Entdeckte beiseite stellen, auf unsere innere Stimme hören und nur das, was unsere Überlegungen untermauert, aus dem Wissensschatz hinzunehmen, finden wir auch gemeinsam die Antworten.
ja, wir stehen erneut vor diesen Fragen. Und vielleicht standen wir nie woanders.
Um den Schleier zu lüften, müssen wir den Verstand ganz hinter uns lassen. Nicht im Sinne eines Verlustes, sondern einer Rückversetzung an seinen Platz. Denn was wir heute „Wahrnehmung“ nennen, ist in Wahrheit ein gefilterter Ausschnitt, durch Sinne, die nur einen winzigen Teil des Spektrums abdecken, und durch Prägungen, die wir oft schon in der frühesten Kindheit verinnerlicht haben. Was wir sehen, hören, denken, all das geht durch Schichten von Konditionierung. Die Wahrheit aber ist still, und sie liegt hinter all dem.
Auch die lineare Zeit, wie wir sie empfinden, ist eine vollständige Illusion. Sie existiert in unserer „Realität“ nur als Vorstellung, als Mechanismus zur Ordnung. Tatsächlich geschieht alles im Kreis, in Wellen, in Spiralen. Und genau deshalb können wir uns erinnern: nicht, weil etwas vergangen ist, sondern weil es in uns weiterhin schwingt.
Wir stammen nicht vom Affen ab. Die vedischen Schriften sagen: Die Seele ist anfanglos, Anādi. Dieses eine Wort birgt ein großes Geheimnis. Was innen ist, ist auch außen. Was oben ist, ist auch unten. Das Alpha ist nicht nur der Anfang, es ist der Spiegel des Omega. Im Alpha ist, wie im Samen, bereits alles angelegt in seiner Urform: der ganze Baum, die ganze Geschichte, jede Erinnerung. Verdichtet, nicht verloren.
Ich beginne dieses Projekt mit dem ersten Kapitel, mit dem Alpha: dort, wo alles beginnt. Noch vor Sprache, noch vor Gedanken. Ich freue mich auf nächsten Donnerstag, und Ihr könnt es auch.
Lieber André, um einen Anfang zu finden, sollte man zunächst die Bedeutung jener Dinge entwirren, die irgendwie selbstverständlich scheinen, aber bei näherer Betrachtung jedes einzeln in der Lage wäre viele Bücher zu füllen: Mensch, Geist, Vernunft, Verstand, Erkenntnis , Bewusstsein, Gefühl, Gewissen, Seele und so fort. Eigentlich recht einfach und doch so schwer. Einfach, weil es vom ursprünglichen Mensch her gesehen werden müsste, dennoch schwer, da der zukünftige aus einer Mannigfaltigkeit seiner selbst hervorgeht, die in weiter Ferne unberechenbar bleibt. Deshalb, so glaube ich, ist es mehr Entwirrung als Definition und deshalb sollte dein gewählter Weg durch Erinnerungen hier der richtige sein.
Wer war der erste Mensch? Kannte er Rad oder Feuer? Nutzte er Werkzeug und war kreativ? Eigentlich ist es egal. Alles verblasst gegenüber seiner kognitiven Leistung, als er den Staub sah und den Rest erkannte. Die Frage ist nur, wer heute dazu fähig wäre, stünde es nicht irgendwo geschrieben, sodass man sich entfernt daran erinnert. Ein Pazifist hat auch leicht Reden, bis er nicht in die Lage kommt, seine Einstellung in der Tat beweisen zu müssen. Die schärfsten Erinnerungen lassen sich unterdrücken, wenn es hart auf hart kommt. Ein uralter Überlebensinstinkt erweist sich hier von Anfang an als harter Gegenspieler.
vielen Dank für Deinen Kommentar. Deine Gedanken tragen bereits jene Tiefe, aus der heraus sich die Dinge tatsächlich beginnen zu entwirren. Du denkst in eine Richtung, die auch mein eigenes Empfinden und Forschen seit langem begleitet.
Was Du als Entwirrung statt Definition beschreibst, trifft einen wesentlichen Nerv: Es geht nicht darum, Begriffe abschließend zu fassen, sondern ihre Schleier zu lüften. Alles, was existiert, trägt eine Resonanz, die älter ist als jede Sprache, aber in ihr aufscheinen kann, wenn wir sie nicht festhalten, sondern erinnern.
Der Weg, den ich hier eröffne, wird mehr und mehr offenbaren, dass unsere linear empfundene Zeit eine Illusion ist. Die Ereignisse, die Gedanken, das Menschsein selbst, sie bewegen sich in Zyklen, nicht in Linien. Und aus genau diesem Kreis, aus dieser Spirale, werden wir kommen, um die Dinge zu sehen, wie sie sind. Nicht als Sammlung von Begriffen, sondern als Bewegungen des Einen.
Im Moment arbeite ich am ersten Kapitel. Es beginnt dort, wo auch Du hinsiehst: ganz am Anfang. Noch vor Mensch, Werkzeug, Feuer. Dort, wo nicht nur der erste Staub fällt, sondern wo überhaupt erst jemand da ist, der ihn als Staub erkennt.
Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit Dir. Wir stehen erst am Anfang, aber der Anfang ist nicht dort, wo wir ihn vermuten.
Ich freue mich auf dieses Projekt.
Vielen Sichtweisen, Lösungsansätze, Meinungen, Wissenschaften und natürlich auch Holzwege und Dogmen hat unser Weg durch die Zeit hervorgebracht. Das alles zu ordnen ist eine Mammutaufgabe, die womöglich in ihrem vollem Umfang als erster Schritt sogar unnötig ist.
Vielleicht ist es zielführend, den gegenwärtigen Stand der Wissenschaften und der Entwicklung der Völker zunächst beseite zu lassen und sich zu erinnern, wie alles anfing.
Der Zeitpunkt, unmittelbar bevor die Sprache erfunden wurde. Einfache Kommunikation zur Lebenserhaltung, ähnlich wie bei Tieren auch bestand gerade. Doch dann machte dieses seltsame Wesen etwas, was Tiere nicht tun. Es blickte in sich, um sich, über sich und stellte sich zum ersten Mal selbst die entscheidenden Fragen:
Wer oder besser was bin ich?
Wo komme ich her und wo gehe ich hin?
Und was genau soll ich hier?
Um sich darüber mit anderen auszutauschen reichte eine einfache, auf Lauten, Mimik und Gestik basierende "Sprache" nicht mehr aus. Man begann zu zeichnen und malen, entwickelte Rhythmen und Melodien und begann schließlich - zu sprechen.
Der Mensch begann seinen Weg.
Heute stehen wir erneut vor diesen Fragen. Wenn wir alles zwischenzeitlich Entdeckte beiseite stellen, auf unsere innere Stimme hören und nur das, was unsere Überlegungen untermauert, aus dem Wissensschatz hinzunehmen, finden wir auch gemeinsam die Antworten.
Und damit den gemeinsamen Weg.
Lieber Andreas,
ja, wir stehen erneut vor diesen Fragen. Und vielleicht standen wir nie woanders.
Um den Schleier zu lüften, müssen wir den Verstand ganz hinter uns lassen. Nicht im Sinne eines Verlustes, sondern einer Rückversetzung an seinen Platz. Denn was wir heute „Wahrnehmung“ nennen, ist in Wahrheit ein gefilterter Ausschnitt, durch Sinne, die nur einen winzigen Teil des Spektrums abdecken, und durch Prägungen, die wir oft schon in der frühesten Kindheit verinnerlicht haben. Was wir sehen, hören, denken, all das geht durch Schichten von Konditionierung. Die Wahrheit aber ist still, und sie liegt hinter all dem.
Auch die lineare Zeit, wie wir sie empfinden, ist eine vollständige Illusion. Sie existiert in unserer „Realität“ nur als Vorstellung, als Mechanismus zur Ordnung. Tatsächlich geschieht alles im Kreis, in Wellen, in Spiralen. Und genau deshalb können wir uns erinnern: nicht, weil etwas vergangen ist, sondern weil es in uns weiterhin schwingt.
Wir stammen nicht vom Affen ab. Die vedischen Schriften sagen: Die Seele ist anfanglos, Anādi. Dieses eine Wort birgt ein großes Geheimnis. Was innen ist, ist auch außen. Was oben ist, ist auch unten. Das Alpha ist nicht nur der Anfang, es ist der Spiegel des Omega. Im Alpha ist, wie im Samen, bereits alles angelegt in seiner Urform: der ganze Baum, die ganze Geschichte, jede Erinnerung. Verdichtet, nicht verloren.
Ich beginne dieses Projekt mit dem ersten Kapitel, mit dem Alpha: dort, wo alles beginnt. Noch vor Sprache, noch vor Gedanken. Ich freue mich auf nächsten Donnerstag, und Ihr könnt es auch.
Herzlich verbunden
André
Lieber André, um einen Anfang zu finden, sollte man zunächst die Bedeutung jener Dinge entwirren, die irgendwie selbstverständlich scheinen, aber bei näherer Betrachtung jedes einzeln in der Lage wäre viele Bücher zu füllen: Mensch, Geist, Vernunft, Verstand, Erkenntnis , Bewusstsein, Gefühl, Gewissen, Seele und so fort. Eigentlich recht einfach und doch so schwer. Einfach, weil es vom ursprünglichen Mensch her gesehen werden müsste, dennoch schwer, da der zukünftige aus einer Mannigfaltigkeit seiner selbst hervorgeht, die in weiter Ferne unberechenbar bleibt. Deshalb, so glaube ich, ist es mehr Entwirrung als Definition und deshalb sollte dein gewählter Weg durch Erinnerungen hier der richtige sein.
Wer war der erste Mensch? Kannte er Rad oder Feuer? Nutzte er Werkzeug und war kreativ? Eigentlich ist es egal. Alles verblasst gegenüber seiner kognitiven Leistung, als er den Staub sah und den Rest erkannte. Die Frage ist nur, wer heute dazu fähig wäre, stünde es nicht irgendwo geschrieben, sodass man sich entfernt daran erinnert. Ein Pazifist hat auch leicht Reden, bis er nicht in die Lage kommt, seine Einstellung in der Tat beweisen zu müssen. Die schärfsten Erinnerungen lassen sich unterdrücken, wenn es hart auf hart kommt. Ein uralter Überlebensinstinkt erweist sich hier von Anfang an als harter Gegenspieler.
Grüße gehen raus 😊
Lieber Robert,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Deine Gedanken tragen bereits jene Tiefe, aus der heraus sich die Dinge tatsächlich beginnen zu entwirren. Du denkst in eine Richtung, die auch mein eigenes Empfinden und Forschen seit langem begleitet.
Was Du als Entwirrung statt Definition beschreibst, trifft einen wesentlichen Nerv: Es geht nicht darum, Begriffe abschließend zu fassen, sondern ihre Schleier zu lüften. Alles, was existiert, trägt eine Resonanz, die älter ist als jede Sprache, aber in ihr aufscheinen kann, wenn wir sie nicht festhalten, sondern erinnern.
Der Weg, den ich hier eröffne, wird mehr und mehr offenbaren, dass unsere linear empfundene Zeit eine Illusion ist. Die Ereignisse, die Gedanken, das Menschsein selbst, sie bewegen sich in Zyklen, nicht in Linien. Und aus genau diesem Kreis, aus dieser Spirale, werden wir kommen, um die Dinge zu sehen, wie sie sind. Nicht als Sammlung von Begriffen, sondern als Bewegungen des Einen.
Im Moment arbeite ich am ersten Kapitel. Es beginnt dort, wo auch Du hinsiehst: ganz am Anfang. Noch vor Mensch, Werkzeug, Feuer. Dort, wo nicht nur der erste Staub fällt, sondern wo überhaupt erst jemand da ist, der ihn als Staub erkennt.
Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit Dir. Wir stehen erst am Anfang, aber der Anfang ist nicht dort, wo wir ihn vermuten.
Herzlich
André